Heute stand mal wieder eine längere Fahrstrecke auf dem Programm. Los gings - nach einem guten Frühstück - wieder mal Richtung Pazifik. Wegen der vielen Waldbrandwarnungen in dem Gebiet, nahmen wir die längere Strecke, die oberhalb des Waldes entlang führte. In Medford, der einzigen größeren Stadt, hielten wir gegen 10 Uhr an, um in der dortigen Mall zu bummeln.
So früh am morgen öffneten die Shops dort gerade erst und es war noch schön leer. Und hier fand ich endlich die Ohrringe, nach denen ich schon lange gesucht hatte: Creolen aus Silber, die sich problemlos öffnen ließen und die ich auch ohne Hilfe selber ins Ohr stecken und vor allem alleine schließen kann.
Glücklich über unseren Einkauf schlenderten wir zurück zu unserem Auto - und dort erwartete uns eine ziemlich üble Überraschung. Hinter der Fensterscheibe klebten zwei Zettel. Zuerst dachten wir, das sei Werbung. Aber schnell stellte sich heraus, dass dem nicht so war. Auf dem 1. Zettel stand "Mein Name ist XXX und ich habe die Beule in Ihr Auto gefahren. Hier ist meine Telefon-Nr.". Und auf dem 2. Zettel stand: "Mein Name ist YYY, ich bin der Chef eines der Shops hier in der Mall und ich bin Zeuge des Unfalls gewesen. Herr XXX wollte weiterfahren, ohne Ihnen seinen Namen zu hinterlassen. Ich habe ihn daraufhin angesprochen und stehe Ihnen jetzt gerne als Zeuge zur Verfügung."
Im ersten Moment waren wir wie gelähmt... Was macht man in einem fremden Land, wenn einem sowas passiert? Die Polizei rufen? Die Autovermietung anrufen? Nach dem ersten Schock gingen wir zurück in die Mall in den Shop dieses netten Herrn, der Zeuge gewesen war. Dieser war leider nicht da, aber seine Frau war im Laden und wusste schon bescheid. Sie übernahm für uns alle notwendigen Telefonate mit der Autovermietung und klärte ab, was wir tun sollten und gab die Adresse des Unfallverursachers durch. Dafür danke wir den beiden an dieser Stelle nochmals ganz herzlich!
Im Endeffekt war es zum Glück relativ einfach: Da unser Auto fahrtüchtig war, erhielten wir von der Autovermietung (
Alamo) eine Schadensnummer und konnten erstmal weiterfahren. Bei der Abgabe des Autos am letzten Tag sollten wir dann die Schadensnummer mit angeben und damit sei der Fall für uns erledigt. (Und genau so war es dann auch - danke
Alamo für die problemlose Abwicklung dieses Unfalls).
Nach diesem Schock fuhren wir gaaaanz vorsichtig weiter - ein Unfall im Urlaub reichte uns und wir wollten keinen weiteren provozieren (was zum Glück auch nicht mehr passierte). Zur Stärkung gabs erstmal bei
Dairy Queen ein leckeres Eis - sogar mein lieber Mann aß ausnahmsweise mal eines!
So langsam näherten wir uns der Küste und es wurde auf einmal erstaunlich kühl. Kurz vor Crescent City bemerkten wir ein Visitor Center, das
Jedediah-Smith-Visitor Center, wo wir natürlich anhielten. Dort unterhielten wir uns mit einer sehr freundliche Rangerin, die uns empfahl, nicht auf der Hauptstrasse nach Crescent City weiterzufahren, sondern nochmals umzudrehen und ca. 2-3 Meilen zurückzufahren, um dort die "alte" Landstrasse durch den
Jedediah-Smith-State-Park zu nehmen. Die Strasse wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und war nicht geteert, aber für normale Pkws gut befahrbar. Sie führte mitten durch die riesigen Mammutbäume (
Sequoia) der Redwood Region. Was für eine schöne Strecke!
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjM3xOJ2zQKh1SkD8VKoah_8mPmdfkcNw7eJi3OGs107pXV6gD2bfRQ5mSkBBcxER_c36jsrWEa7X3mvz5KuO5OBQ1BGPUx8juvv8mXrsMCL0iAcdQ3-d9c6rJpfHeYVha7VoPUGeSDIHEr/s1600/2012_09_05_16_08_P1010592.JPG) |
Hier wirke ich wie ein Lilliputaner... |
Nach dieser traumhaften Strecke kamen wir gegen Spätnachmittag im kleinen Küstenort
Crescent City an, wo wir im
Best Western Plus Northwood Inn übernachteten. Das Hotel war sehr schön, und auch ziemlich ausgebucht, so wie's aussah. Essen mussten wir an diesem Abend im Hoteleigenen Restaurant, da es in diesem Ort mit guten Speisemöglichkeiten eher mager aussah. Aber das Essen war wirklich gut, vor allem sehr reichlich und kann man nur jedem weiterempfehlen.
Eigentlich wollten wir noch einen kleinen Spaziergang am Hafen machen, aber zwischenzeitlich hatten wir so einen dichten Nebel, dass wir wahrscheinlich das Wasser nicht gesehen hätten und hineingefallen wären... Und im Vergleich zum Binnenland, wo wir im Durchschnitt 30-35°C hatten, war es hier mit 15 °C empfindlich kalt.