Frisch und munter nach einem excellenten Frühstück - leider in einer etwas zugigen Umgebung - fuhren wir los richtung
Lava Beds, einem National Monument. So richtig vorstellen konnten wir uns noch nicht, was uns dort erwarten würde.
Zuerst einmal hatten wir Schwierigkeiten, die Lava Beds trotz Navis zu finden. D. h., das Navi hatte uns schon richtig geführt, wir waren aber verunsichert, weil wir mitten durch eine vollkommen öde und wüstenartige Landschaft fuhren. Aber irgendwann mitten in der "Pampa" kam dann das Eingangsschild. Und die Strecke führte weiter durch eine flache, öde Graslandschaft, die allerdings auch ihre Reize hatte.
Abenteuerlustig, wie wir normalerweise immer sind, nahmen wir an einer Abzweigung eine sog. "Dirt Road", die im ersten Moment gut befahrbar aussah. Nach der ersten Biegung wurden wir aber eines Besseren belehrt: Die Straße bestand hauptsächlich aus Schlaglöchern, und das wollten wir unseren Mietwagen dann doch nicht antun. Also hieß es erstmal wieder umkehren und auf dem "Hauptfeldweg" weiterfahren, bis wir an einer kleinen Haltebucht zum erstenmal anhielten.
Dort konnte man einen kleinen Hügel hochlaufen, von dem aus man einen tollen Blick auf die Umgebung hatte. In etwas weiterer Ferne war ein großer See, der scheinbar ein Vogelparadies war. Zumindest konnten wir Unmengen an verschiedenen Vogelarten erkennen, die sich dort im Wasser vergnügten.
Wir fuhren ein kleines Stückchen weiter und kamen zu einem weiteren Parkplatz, wo es zur Abwechslung mal ein kleines bißchen Schatten gab. Die Hitze war, gerade für mich, die so gar keine pralle Sonne verträgt, leider schon sehr unangenehm.
Von dort aus ging ein Rundweg von ca. 1,5 Meilen durch die Lavafelder, den ich auch gerne machen wollte - trotz der großen Hitze. Ich hätte es lieber bleiben lassen sollen: Auf halber Strecke dachte ich, ich ersticke und bekam deswegen Panikattacken. Umkehren wollte ich allerdings nicht, weil ich dachte, der Weg hinter uns wäre länger als der Weg vor uns. Leider täuschte das - 1,5 Meilen sind doch eine ganz schöne Strecke, wenn man durch die pralle Sonne läuft und nicht richtig atmen kann. Mit vielen Pausen und gaaanz langsam kamen wir erschöpft wieder an unserem Auto an, wo wir zum Glück immer genügend Getränke gelagert hatten.
Eigentlich war die Wanderung sehr schön, leider konnte ich sie nicht so besonders genießen... Aber ein paar Fotos konnten wir trotzdem machen:
Für diesen gut getarnten Zeitgenossen war die große Hitze wohl genau das richtige für ein schönes Sonnenbad:
Weiter gings im klimatisierten Auto durch die Lava Beds, mitten durch karge Lavafelder, bis zum Visitor Center.
Im Visitor Center konnte man sich, wenn man Höhlenforscher spielen möchte, Taschenlampen und Helme ausleihen, und vor dort aus einen Rundweg mit einem Dutzend begehbarer Höhlen fahren. Um die Genehmigung für die Fahrt zu bekommen, musste man unterschreiben, dass man in den letzten Monaten nicht in bestimmten Gebieten Höhlen mit Fledermäusen besucht hatte (sowohl in den Staaten als auchin Europa), um nicht Überträger des
White-Nose-Symdroms zu sein, einer Fledermauskrankheit.
Wir fuhren die Strecke zwar auch entlang, allerdings ohne die Absicht, die Höhlen mehr als ein paar Meter im Eingangsbereich zu durchwandern. Die Höhlen sind nicht beleuchtet und die meisten waren nur über eine steile Leiter und über sehr enge Zugänge erreichbar. Für interessierte Laien-Höhlenforscher ist es aber sicherlich sehr interessant dort.
Am späten Nachmittag verließen wir die Lava Beds richtung
Yreka. Die Strecke führte uns mehr als 100 Meilen durch eine Waldlandschaft, wo uns keine Menschenseele und kein Auto begegnete. Das war ein merkwürdiges Gefühl und man ist dann ganz froh, wenn man ohne eine Panne wieder die Zivilisation erreicht. Zwischendurch fuhren wir durch dichte Rauchschwaden, die wahrscheinlich von einem nahen Waldbrand rüberwehten.
Yreka ist ein äußerst kleiner Ort mit nur wenigen Restaurants und Hotels. Wir übernachteten im
Baymont Inn. Das Hotel war ganz ok, auch wenn unser Zimmer bei unserer Ankunft noch nicht fertig war und wir deswegen ein anderes bekamen.
Mit Restaurants sah's wirklich schlecht aus in dem Ort, und weit fahren wollten wir auch nicht. Wir fanden ein kleines Restaurant, das Purple Plum. Die Preise waren zwar günstig, die Auswahl aber nicht so prickelnd, und vor allem war das Ambiente so heruntergekommen, dass es mir den Appetit verschlagen hat. Ich hab dann den Mc Donald's neben unserem Hotel vorgezogen - obwohl das im USA-Urlaub für uns normalerweise ein Tabu ist, bei Mc Donald's und Co zu speisen.